Servicewüste …

Servicewüste… oder wie wir dann doch noch unseren neuen Geschirrspüler bekamen. Ich habe jetzt tagelang überlegt, ob ich überhaupt diesen Artikel schreiben soll, da ich bestimmt damit Personen auf die Zehen trete, sicherlich welche ganz anderer Meinung sind und es einfach nach hinten losgehen könnte. In meinem Blog-Profil steht aber, dass ich über Dinge schreibe, die mich beschäftigen… und glaubt mir, die Geschichte hat meinen Mann und mich beschäftigt: mittlerweile seit Mitte September und sie hat mich Nerven, Zeit und Minimum fünf graue Haare mehr gekostet.

siemens geschirrspüler

… das ist die Neue, die Funktionierende.

Ich werde – wahrscheinlich zu meinem Schutz 😀 – keine Namen nennen (nicht dass mich wer verklagt, weil ich was Negatives schreibe, soll ja schon vorgekommen sein ^^). Also erzähle ich einfach die Geschichte aus meiner Sicht.

Als wir vor nunmehr 13 Jahren in unsere aktuelle Wohnung gezogen sind, hatten wir keine Spülmaschine. Die Einbauküche hatte keine und wir gingen ja davon aus, dass wir nach meinem Studium bestimmt woanders wohnen würden (lohnt sich also nicht, für ne fremde Küche so ein Teil zu kaufen, dachten wir damals)… es kam ganz anders, wir sind immer noch da und ich habe besagte Jahre ohne dieses Küchengerät gelebt. Hat mich auch weiter nicht gestört, bin ohne aufgewachsen – kannte es also bisher nicht anders.

Im September haben wir online ein SaleSale-Schnäppchen für 299 Euro (einer eher unbekannteren und günstigeren Marke) gesichtet und sie bestellt: „Bei dem Geld ist nicht viel kaputt, falls wir umziehen und sie nicht mitnehmen können. Passt schon!“ Nun ging der Spaß los. Vorweg ein paar Infos:

  • In meinem Job besteht nicht die Möglichkeit mir einen Nachmittag frei zu nehmen… Urlaub nehmen gibt’s bei mir nicht. Früher heimgehen auch nicht …. kann schlecht die Schulklasse alleine lassen.
  • Mein Mann kann auch nicht einfach mal zuhause bleiben.
  • Fremden Leuten (Nachbarn) gebe ich sicher nicht unseren Haustürschlüssel, damit die Handwerker rein können… unsere Gegend ist nicht die beste… die räumen mir die Bude leer. Und überhaupt, wer will schon irgendwelche Leute unbeaufsichtigt bei sich im privaten Bereich haben, also ich nicht.

Unterfangen: Termin für Einbau finden

Ich hatte es schon fast geahnt, dass ich eine Einbaubenachrichtigung bekomme mit der Info „… Ihr Einbau findet am Montag zwischen 10 und 16 Uhr statt.“ – Ja ne is klar – Arbeit, hallo? Ich also beim Subunternehmer-Anlieferungsservice angerufen und erklärt, dass das so nicht klappt und dass ich frühestens – mit grüner Ampelwelle und Vollgas – um 16:30 zuhause sein kann, freitags meinetwegen auch schon um 13:00 Uhr. Ja, sie notieren sich das und schicken mir einen passenden neuen Termin.

Zwei Tage später kam ein neuer Brief: „… Ihr Einbau findet am Donnerstag zwischen 10 und 16 Uhr statt.“ *schrägkuckt und Kopf kratzt*… Fehler in der Matrix? Ich habe mich also wieder in die Warteschleife begeben und meine Geschichterl der gleichen Tante erzählt – sie kannte mich noch (mittlerweile kennt sie mich beim Namen). Sie meinte dann, sie würde mir nochmal einen neuen Termin schicken – mittlerweile war es Mitte Oktober. Halleluja, unfassbar… ein Termin am Freitag ab 13:00 bis 17:00 Uhr. Natürlich traut man sich kaum den Müll rausbringen, damit man auch ja nicht die Lieferung verpasst. 17:30 Uhr hat es dann geklingelt und unsere Spühlmaschine wurde angeschleppt. 30 Minuten Verspätung, seit 4,5 Stunden wie auf Kohlen gesessen und gewartet – Unpünktlichkeit ist für mich ein absolutes No-Go – für jemanden, dessen Tag minütlich struktuiert ist, auch absolut unverständlich. Aber immerhin… Spülmaschine in Sichtweite.

Eine Stunde später war das Teil eingebaut – schön mit Kugelkopfschrauben an den Schränken besfestigt, damit die Tür immer lautstark über das Metall kratzt… Kratzer in nem neuen Gerät… ich steh ja drauf… Hätte ich selber besser gekonnt und mir 50 Euro und Nerven gespart.

Das Grauen nahm seinen Lauf

Eine Woche später, beim dritten Spühlvorgang im Leben meines neuen Schätzchens stieg mir plötzlich beißender Geruch in die Nase und sie schaltete ab. Nichts ging mehr, nicht mal mehr das Display zeigte etwas an – keinen Zucker mehr. Wir, Sicherung raus, rein, gewartet, gehofft, aber irgendwas hat die Maschine aus dem Leben geschossen… bis oben voll mit Dreck-Geschirr, der Tab schon aufgelöst, damit es beim Hineinschauen und Ausräumen auch richtig in den Augen brennt. Soll sich ja lohnen…

Ich habe also erneut beim Online-Shop angerufen und den Defekt gemeldet. Nun ging wieder ein zweiwöchiges Warten los, bis der Subunternehmer-Reparaturdienst fähig war einen realistischen Termin zu finden. Nach drei Briefen mit „Termin von 10 bis 16 Uhr“ *Kopfschüttel* war es dann soweit. Die Technikerin kam, zerlegte die Spühlmaschine, prüfte, schraubte herum und kam zu dem Ergebnis, dass die Elektronik die Grätsche gemacht hätte. Sie müsse das Bauteil bestellen und der Reparaturdienst würde sich melden, sobald der Einbau möglich wäre.

Dreiwöchiges Warten… keine Nachricht, nichts.

Ich habe dann bei der Hotline des Shops angerufen, dass irgendwie nichts passiert und wir immer noch das kaputte Gerät herumstehen hätten und wie lange es noch dauern würde. Als Antwort kam, sie kümmern sich darum. Am nächsten Tag bekam ich dann von meiner zuständigen Bearbeiterin die Nachricht, dass das Bauteil noch nicht verfügbar sei und wir noch warten müssten, weil 6 Wochen seien zumutbar. Sie meldet sich dann Ende November, ob der Reparaturdienst schon etwas unternommen hat. Wenn nicht, könnten wir dann das Gerät austauschen, vorher nicht, weil die Firma hätte das Recht auf zwei Versuche.

Drei Wochen später – Anruf der Sachbearbeiterin – immer noch nichts passiert. Auf Nachfrage beim Subunternehmer-Reparaturdienst bekam sie dann die Information, dass das Elektronik-Bauteil wohl so in zwei bis drei Wochen verfügbar wäre… Daraufhin entschieden wir uns für eine andere Marke, etwas teurer und ließen das Gerät austauschen. Ich habe mit ihr wieder ausgemacht, dass eine Abholung des Schrott-Geräts und Einbau des Neuen nur nach 16:30, freitags ab 14:00 Uhr und auch Samstag möglich wäre. Sie meinte daraufhin, dass Freitag ab 14:00 Uhr ok sei, der Zeitraum zwar ab 13:00 Uhr läuft aber sie das an die Lieferfirma weitergeben würde. Müsste also klappen, müsste… Life is a bitch!

Am darauffolgenden Donnerstag lagen die Einbau-/Abholungsbestätigungen bei mir in der Post mit „… Ihr Einbau findet am Freitag zwischen 10 und 14 Uhr statt.“ .. ähäm… ok, wollen die mich jetzt verarschen? Also habe ich wieder beim Subunternehmer angerufen:

Nun folgte dieser Dialog

Sachbearbeiterin (die mich ja schon kennt): Nachmittags geht nicht, ihre Stadt wird nur von 10 bis 14 Uhr angefahren!

Ich: Das kann schon sein, aber da ist niemand da und nein, mein Mann ist geschäftlich unterwegs und kann nicht zuhause sein. Dann halt am Samstag, wenn’s da besser ist… und komischerweise hat es ja schon mal am Freitag Nachmittag funktioniert.

Sie: Nein, Samstag liefern wir nicht. Wir könnten Sie eine Stunde vorher anrufen, können Sie dann nicht schnell zuhause vorbei kommen?

Ich: Sie wissen, ich bin Lehrerin, wie stellen Sie sich das vor? Soll ich die Schulklasse einfach mal für 2 Stunden alleine lassen? *ich wurde immer fauchiger*

Sie: Dann storniere ich diese Lieferung und wir müssen einen neuen Termin finden.

– Kopf auf Tisch… und zwar mit Schwung!!!! –

Ich: Leut‘, wenn ihr uns jetzt ned bald das Gerät bringt’s und das Kaputte abholt’s, könnt’s ihr das Ding an der Straße draußen einsammeln… und mein Geld will ich auch wieder… und ich werd nie nie nie nie wieder bei euch irgendetwas zum Einbauen bestellen… das ist sicher!!! *extremst fauchig und immer bayrischer*

Telefonat Ende – 15 Minuten später rief ein Höhergestellter an

Ergebnis: Lieferung am Samstag ist doch möglich und er konnte mir den Zeitraum auch auf 11 bis 13 Uhr eingrenzen *geht doch*.

Ende der bisherigen Geschichte: Als ich um 11:30 Uhr am Samstag vom Einkaufen wieder nach Hause kam, war die neue Geschirrspülmaschine schon eingebaut (Ehe-Schatz hat sie in Empfang genommen). Bisher läuft sie tadellos, ist viel leiser als die zuvor. Sie sieht auch besser verarbeitet aus, die Knöpfe fühlen hochwertig an, die Bedienung ist logischer und auch das Innenleben sieht stabiler aus. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass wir jetzt ein funktionierendes Gerät in unserer Küche stehen haben.

Ach ja, ein kleines Anekdötchen noch am Rande: Die gebuchten und bezahlten Handwerker hatten keinerlei Werkzeug dabei und mein Mann musste seines aus dem Keller holen, denn *Brüller* „samstags haben wir nie Werkzeug dabei!“. Gott sei Dank besitzen wir  welches. Stellt euch vor, die liefern etwas und so eine betagte Omi kann ihnen keinen voll ausgestatteten Werkzeugkoffer bieten… drehen die die Schrauben dann mit den Zähnen rein? …

siemens geschirrspüler 1

… alles schön stabil, nix wackelt und nix klemmt. Bin echt zufrieden jetzt.

Fazit 1: In Sachen Technik werde ich nicht mehr sparen und lieber eine hochwertigere Marke kaufen. Ich hoffe, dass die Siemens jetzt hält, was sie verspricht *auf Holz klopft*. Ich habe auf jeden Fall ein gutes Gefühl… man muss immer positiv denken.

Fazit 2: Elektrogeräte kaufen wir zukünftig nur noch in Elektrofachmärkten vor Ort, da wir da einfach den persönlichen Service haben, wenn etwas nicht funktioniert. Nochmal diese Rundreise über die Hotline, jedem immer neu erzählen, was los ist und keiner fühlt sich zuständig… hab ich keinen Bock mehr drauf.

Hattet ihr auch schon so Fehlkauf- oder Nix-klappt-Aktionen?

 

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3 Responses to “Servicewüste …”

  1. Den Mist hat in irgendeiner Form wohl jeder schon mal erlebt … zum Kreischen …
    möge es ab jetzt gelöst sein!
    Liebe Grüße
    Ines

    • Joella · Antworten

      Leider hatten wir in der letzten Zeit mehr so Aktionen, aber die war auf jeden Fall die langwierigste und die nervigste. Irgendwie hab ich n Händchen für sowas 😛

  2. Oh ja, sowas kenne ich! Uns ging´s mit Herd und Backofen genauso…. na ja…
    Lieben Gruß und einen schönen dritten Advent!
    Janine

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